Socken, Handtücher, Kerzen, Fahrradreifen, Blumentöpfe, Stabmixer, Beistelltische, leere Kugelschreiber, Nagellackentferner und die Serviette aus dem Restaurant von dem Hotel in dem Urlaub von vor acht Jahren. Was haben diese Sachen gemeinsam? Sie verbrauchen Ressourcen. Ihre Herstellung, ihre Entsorgung und teilweise ihr Gebrauch kosten Energie und Rohstoffe. Wenn du denkst, du könntest auch mit einer kleineren Anzahl materieller Dinge auskommen, bist du auf einer Wellenlänge mit dem Minimalismus. Aber was genau bedeutet das eigentlich, den Verbrauch auf ein Minimum zu reduzieren? Welche Vorteile und Nachteile bietet es? Wir geben dir die Antworten und zeigen dir, wie du durch das Minimieren an den richtigen Stellen mehr finanzielle Freiheit und Nachhaltigkeit gewinnst.
Was ist Minimalismus?
Die Definition von Minimalismus würde den Minimalisten gefallen, denn sie ist so schön einfach: Weniger ist mehr. Was die Kunst, die Mode und die Architektur schon länger kennen, beschreibt seit Anfang der 2000er Jahre auch eine Lebensweise. Sie beginnt bei der Frage: Was brauche ich eigentlich, um glücklich zu sein? Alles, was darüber hinausgeht, scheint überflüssig. Das entbehrlich gewordene soll weg. Es lenkt vom Wesentlichen ab und nimmt ihm den Platz. Also fängt man an, auszumisten. In der Wohnung, im Konsumverhalten und sogar in seinen Beziehungen. Das erfordert einen manchmal radikalen und bleibenden Bruch mit der eigenen Umgebung und den Gewohnheiten. Im Gegenzug verspricht man sich größere persönliche Freiheit und mehr Ordnung im Alltag.
Was sind die Vorteile?
Im Durchschnitt besitzt jeder Deutsche 10.000 Gegenstände. Diese sammeln sich in der Wohnung an, fordern Raum und Pflege. Sortierst du aus, kommt Ordnung ins Chaos. Du hättest mehr Platz, wenn nicht nur die alten Schulhefte aus der Grundschule verschwinden, sondern auch die Kiste, in der du sie aufbewahrt hast.
Ein aufgeräumtes Zimmer schafft auch Ordnung im Kopf. Weniger Klüngel in deinem Blickfeld beansprucht deine Aufmerksamkeit. Du kannst klarere Gedanken fassen. Vielleicht entdeckst du Schätze in dir und deiner Umwelt, die dir im bisherigen Durcheinander entgangen sind. Reduzierst du deinen Fokus auf einen kleineren Kreis von Dingen, Menschen und Aktivitäten, erhältst du außerdem mehr Zeit.
Ein besonders beliebter Vorteil ist das Einsparen von Geld. Wenn du dich von kostspieligen Konsumgütern und Hobbys dauerhaft trennst, macht sich das auf deinem Kontostand bemerkbar. Bewusster Verzicht macht dich finanziell unabhängiger.
Nicht nur für dich, sondern für alle Menschen wertvoll, ist das Einsparen von Ressourcen. Schrauben wir unseren materiellen Bedarf zurück, muss weniger auf Kosten der Natur produziert werden.
Was sind die Nachteile?
Seinen Lebensstil zu ändern ist schwierig. Veränderungen, die von Dauer sein sollen, verlangen Zeit, Planung und Durchhaltevermögen. Geliebte Gegenstände wirft man nicht mal eben so weg, erst recht nicht, wenn Erinnerungen an ihnen hängen. Beim Entsorgen können Kosten entstehen und je nach Art der Entsorgung Umweltschäden verursacht werden.
Wer beschließt, seinen Besitz und seine Gewohnheiten umzustellen, trägt diese Entscheidung nicht allein. Dein Partner und deine Kinder sind betroffen, wenn du dein Auto verkaufst. Deine Eltern sind betroffen, wenn du deinen Job wechselst. Und deine Freunde sind betroffen, wenn du dein Abo für einen Streamingdienst kündigst. Sozialer Druck kommt auch aus der Gesellschaft. Minimalistisch zu leben, richtet sich gegen den Mainstream unserer auf Konsum ausgelegten Kultur. Mit Widerstand oder zumindest hochgezogenen Augenbrauen deiner Nachbarn musst du rechnen.
Wie kannst du Minimalismus in dein Leben integrieren?
Den Entschluss zu weniger Verbrauch muss jeder für sich selbst abwägen. Es sollte zu dir und deinen Umständen passen. Die Zivilisation verlassen und in eine Höhle ziehen, ist keine Pflicht. Es gibt erste Schritte zu einem verringerten und dadurch bewussteren Umgang mit Ressourcen. Hier sind fünf Einsteigertipps:
1. Hinterfrage deine Bedürfnisse
Nimm dir einen Moment Zeit und stelle dir die Frage: Was brauche ich, um ein erfülltes Leben zu führen? Vielleicht fallen dir auf Anhieb ein paar Dinge ein. Den Rest gilt es, unter die Lupe zu nehmen. Befrag auch Familie und Freunde nach ihrer Meinung. Im Internet findest du Geschichten von Leuten, die sich dieselbe Frage gestellt haben. Sie können dir von ihren Erfahrungen berichten, minimalistischer zu leben.
2. Mache einen Selbstversuch
Mal mit dem Fahrrad zur Arbeit. Mal das plastikverpackte Sandwich aus dem Automaten weglassen. Mal an zwei aufeinander folgenden Tagen, das gleiche T‑Shirt anziehen. Es gibt vieles, was du ohne großen Aufwand ausprobieren kannst. Schau mal, wie es sich anfühlt. Wenn nicht sofort Entzugserscheinungen auftreten, kannst du dich immer noch steigern.
3. Inspiziere deinen Besitz
Was fängt bei dir schon Spinnenweben? Viele Gegenstände, die wir zuhause rumstehen haben, brauchen wir nicht jeden Tag. Manches brauchen wir nie. Du könntest in Schränke, Schubladen, Keller, Dachböden gucken und mal schauen, was sich nicht alles entbehren lässt. Schnapp dir einen Freund oder eine Freundin oder schmeiß gleich eine ganze „Entrümplungsparty“. Du wirst erstaunt sein, was du findest und auch in Zukunft nicht vermissen wirst.
4. Kaufe Qualität, nicht Quantität
Alles hat sein Verfallsdatum. Wenn du etwas neu anschaffen musst, lohnt es sich mehr Geld als weniger in die Hand zu nehmen. Ein hochwertiges Produkt musst du nicht ständig ersetzen. Natürlich sind gebrauchte Sachen einen Blick wert. Vor allem, wenn sie in gutem Zustand bzw. generalüberholt sind. Qualität vor Quantität gilt übrigens nicht nur für Gegenstände. Auch Erlebnisse wie ein Urlaub fallen unter diese Kategorie.
5. Investiere einfach und nachhaltig in deine Zukunft
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